Horrende Mieten, kaum Rente, Klimanotstand: Die junge Generation ist frustriert wegen der Hinterlassenschaft der Alten. Und sie müssen noch für üppige Renten und Pflege der Alten aufkommen. Und so stellen die Jungen zu Recht die Gerechtigkeitsfrage. Der Generationenvertrag gerät ins Wanken: Die Jungen zweifeln an einem System, das ihnen selbst keine Sicherheit mehr bietet. Und damit steht das ganze Sozialsystem auf der Kippe. Der Konflikt zwischen den Generationen ist nicht neu, aber scheint eine neue Dimension erreicht zu haben. Unsere alternde Gesellschaft, sich wandelnde Werte und unterschiedliche Lebensrealitäten führen zu Spannungen, die unser Zusammenleben vor große Herausforderungen stellen. Warum geraten Gen Z und Boomer so häufig aneinander? Wie prägen historische, wirtschaftliche und kulturelle Dynamiken den Generationenkonflikt? Welche Auswirkungen hat der demografische Wandel auf Wirtschaft und Sozialsysteme? Und wie könnte ein gerechter und zukunftsfähiger Generationenvertrag aussehen? Darüber diskutiert Moderator Gert Scobel mit seinen Gästen: Silvia Pernice-Warnke ist Professorin für Öffentliches Recht an der Philipps-Universität Marburg. Sie forscht unter anderem zum demographischen Wandel, altersgruppenbezogener Partizipation und Generationengerechtigkeit, hier insbesondere im Hinblick auf Klimaschutz, soziale Sicherungssysteme und Staatsverschuldung. Sebastian Klüsener ist Forschungsdirektor des Bereichs "Alterung, Mortalität und Bevölkerungsdynamik" am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB). Er untersucht Ursachen und Folgen des demografischen Wandels, und erforscht, welche Möglichkeiten existieren, die aktuelle Lebensqualität in Zukunft zu erhalten. Jörg Tremmel ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen, sowie Geschäftsführer der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen. Tremmel forscht zu Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.